Der typografische Gestaltungsraster

Ein Gestaltungsraster wird verwendet zur visuellen Problemlösung diverser Aufgaben. Er soll eine planerischer Geschlossenheit mit Transparenz und Klarheit in einer gestalterischer Ordnung gewährleisten, was das Erfassen von Inhalten fördert. So kann nicht nur schneller und einfacher gelesen werden, sondern Information auch besser verstanden werden.

Geschichte

Bereits im Mittelalter wurden bei Handschriften vorm Schreiben einfache Raster auf eine Seite gezeichnet, um eine einheitliche Einteilung der Seiten eines Buches zu erhalten. Auch im Raum des nicht-lateinischen Alphabets zeigen die Codices (ca. 700–900 n.Chr.) der Maya eine regelmäßige Einteilung durch erkennbare Hilfslinien, die das Lesen vereinfachen sollen.

Die grafische Arbeit mit Rastern entstammt der konstruktiven Kunst aus Holland und Russland Anfang des 20. Jahrhunderts und der konkret-geometrischen Kunst der Zürcher Schule der 30er-Jahre. Nach einigen Vorläufern systematischer Gestaltung durch Vertreter wie El Lissitzky, brachte Max Bill 1939 den Durchbruch zum echten Rastersystem mit seiner Gestaltung des dritten Bandes des „Œvre Complète” von Le Corbusier.

In den 1940er Jahren etablierte sich dann der typografische Raster mit den schweizer Künstler-Grafikern Max Bill, Richard Paul Lohse und anderen.

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